Höflichkeit

Höflichkeit

 Gut steht es mit dem, der vom Lichte der Höflichkeit erleuchtet und mit dem Gewande der Aufrichtigkeit bekleidet ist. Der mit Höflichkeit Begabte hat in der Tat eine erhabene Stufe erreicht.

Höflichkeit bedeutet taktvolles und gutes Benehmen. Es bedeutet, auf andere Rücksicht zu nehmen und sich anständig zu verhalten. Höflichkeit ist eine Umgangsform, die anderen Menschen zeigt, daß man sie schätzt, sie achtet und sich um sie kümmert. Wichtig ist, auch Freunden und Verwandten höflich zu begegnen, nicht nur Menschen, die wir zum ersten Mal treffen.
"Bitte", "Danke", "Verzeihung", "freut mich" sind nicht bloße Worte. Es sind Höflichkeitsformeln, mit denen du Menschen zeigen kannst, daß du sie schätzt und daß dir ihre Gefühle wichtig sind. Wenn du andere im Gespräch nicht unterbrichst, zeigst du ihnen durch Deine Höflichkeit, daß du ihre Meinung für genauso wichtig hältst wie das, was du sagen möchtest. Besonders wichtig ist, daß du zu deinen Eltern, älteren Menschen und Lehrern höflich bist. Damit erweist du ihnen Achtung.

Jeder fühlt sich wichtig und anerkannt, wenn er höflich behandelt wird. Keiner fühlt sich ausgenutzt oder beleidigt. Höflichkeit ist wie ein Magnet. Wenn du höflich bist, fühlen die Menschen sich zu dir hingezogen.

Eine freundliche Zunge ist ein Magnet für die Menschenherzen.


Buchtips

Geschichten

O Volk Gottes! Ich ermahne dich, höflich zu sein, denn Höflichkeit ist vor allem anderen die Fürstin der Tugenden.


Children class ideas: Avoid backbiting

Heilige Worte und reine, treffliche Taten steigen empor in das Reich himmlischen Ruhms.


Wie sieht Höflichkeit aus, wenn ...

·    du jemanden zum ersten Mal triffst?

·    deine Eltern miteinander reden und du einem von ihnen etwas sagen möchtest?

·    du bei einer Geburtstagsfeier bist und der Kuchen herumgereicht wird?

·    du bei einer Feier zum Buffet kommst?

·    du das Telefon abnimmst und der Anrufer deine Schwester sprechen möchte?

·    du einen Raum betrittst, in dem gerade eine Andacht stattfindet?


Die Sprache bestimmte Ich zu Meinem Gedenken, besudelt sie nicht mit übler Nachrede. Übermannt euch das Feuer des Selbstes, so gedenkt eurer eigenen Fehler und nicht der Fehler Meiner Geschöpfe; denn ein jeder kennt sich selbst besser als die anderen.


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  • Vertiefung: Weitere Texte zum Thema "Höflichkeit"

    O Volk Gottes! Ich ermahne dich, höflich zu sein, denn Höflichkeit ist vor allem anderen die Fürstin der Tugenden. Gut steht es mit dem, der vom Lichte der Höflichkeit erleuchtet und mit dem Gewande der Aufrichtigkeit bekleidet ist. Der mit Höflichkeit Begabte hat in der Tat eine erhabene Stufe erreicht. 


    Wahrlich, Wir wählten die Höflichkeit und machten sie zum Merkmal derer, die Ihm nahe sind. Höflichkeit ist fürwahr ein Gewand, das alle Menschen, jung oder alt, gut kleidet. Selig, wer seinen Tempel mit ihr ziert, und wehe dem, der dieser großen Gabe ermangelt.


    Laßt Wahrhaftigkeit und Höflichkeit euer Schmuck sein. Duldet nicht, daß ihr des Gewandes der Langmut und der Gerechtigkeit beraubt werdet, damit aus eueren Herzen die süßen Düfte der Heiligkeit über alles Erschaffene wehen.


    Verkehrt mit allen Menschen im Geiste der Freundlichkeit und Verbundenheit. Wenn ihr um eine bestimmte Wahrheit wißt, wenn ihr ein Juwel besitzt, das anderen versagt ist, so teilt es ihnen mit in einer Sprache höchster Liebenswürdigkeit und besten Willens. Wenn es angenommen wird und seinen Zweck erfüllt, ist euer Ziel erreicht. Wenn jemand es zurückweist, überlaßt ihn sich selbst und bittet Gott, ihn zu führen. Hütet euch, daß ihr ihn nicht unfreundlich behandelt. Eine freundliche Zunge ist ein Magnet für die Menschenherzen. Sie ist das Brot des Geistes, sie kleidet die Worte in Bedeutung, sie ist der Lichtquell der Weisheit und des Verstehens....


    Wahrlich, Wir wählten die Höflichkeit und machten sie zum Merkmal derer, die Ihm nahe sind. Höflichkeit ist fürwahr ein Gewand, das alle Menschen, jung oder alt, gut kleidet. Selig, wer seinen Tempel mit ihr ziert, und wehe dem, der dieser großen Gabe ermangelt.



    Laßt Wahrhaftigkeit und Höflichkeit euer Schmuck sein. Duldet nicht, daß ihr des Gewandes der Langmut und der Gerechtigkeit beraubt werdet, damit aus eueren Herzen die süßen Düfte der Heiligkeit über alles Erschaffene wehen.


    Alle Religionen lehren, dass wir einander lieben und unsere eigenen Fehler herausfinden sollten, bevor wir uns erkühnen, die Fehler anderer zu verdammen, und dass wir uns nicht über unseren Nächsten erheben dürfen


    ..und vergrößere die Fehler anderer nicht, damit deine eigenen Fehler nicht groß erscheinen. 

    Wünsche keinem Menschen Erniedrigung, damit deine eigene Niedrigkeit nicht offenkundig werde. 


    Alsdann verbringe deine Lebenstage, die weniger sind als ein flüchtiger Augenblick, mit makellosem Gemüt, unbeflecktem Herzen, reinen Gedanken und geheiligtem Wesen,damit du die irdische Hülle frei und zufrieden ablegen, 

    zum mystischen Paradiese Zuflucht nehmen und im ewigen Königreiche wohnen kannst immerdar. 



    Denkt zu allen Zeiten daran, wie ihr jedem Glied der Menschheit einen Dienst erweisen könnt. Schenkt Abneigung und Zurückweisung, Geringschätzung, Feindseligkeit und Ungerechtigkeit keine Beachtung: Tut das Gegenteil. Seid aufrichtig freundlich, nicht nur dem Anschein nach. 


    Sprich: Laßt Wahrhaftigkeit und Höflichkeit euer Schmuck sein. Duldet nicht, daß ihr des Gewandes der Langmut und der Gerechtigkeit beraubt werdet, damit aus eueren Herzen die süßen Düfte der Heiligkeit über alles Erschaffene wehen. Sprich: Sei achtsam, o Volk Bahás, daß du nicht auf den Wegen jener wandelst, deren Worte sich von ihren Taten unterscheiden. Strebt, daß ihr fähig werdet, den Völkern der Erde Gottes Zeichen zu offenbaren und seine Gebote widerzuspiegeln. Laßt euere Taten Führung für die ganze Menschheit sein, denn bei den meisten Menschen, ob hoch oder niedrig, unterscheidet sich das Bekenntnis vom Verhalten. Durch euere Taten aber könnt ihr euch vor anderen auszeichnen. Durch sie kann der Glanz eueres Lichtes über die ganze Erde verbreitet werden. Glücklich ist der Mensch, der Meinen Rat beachtet und die Gebote hält, die Er, der Allwissende, der Allweise, gegeben hat.


    Wahrlich, Wir wählten die Höflichkeit und machten sie zum Kennzeichen für solche, die ihm nahe sind. Höflichkeit ist in der Tat ein Gewand, das alle Menschen, jung oder alt, kleidet. 



    aus den Baha' i Schriften



    Schließlich wurde Bahá'u'lláh 1868 in der Gefängnisstadt 'Akká, der alten Kreuzritterfestung, eingekerkert. Selbst das Klima dieses verpesteten und verseuchten Flecks Erde schien sich während Seines Aufenthalts zu bessern. Dort, im Heiligen Land, schrieb Er das Buch Aqdas, Sein »Heiligstes Buch«. In diesem Gesetzeswerk schafft er viele überholte Gebote der alten Religionen ab, verordnet Pflichtgebete, legt einen neuen Kalender, Fest- und Fastentage fest, verurteilt üble Nachrede, Müßiggang und Grausamkeit gegenüber Tieren. Das Buch verbietet den Genuß von Rauschgiften und Alkohol, außer für wissenschaftliche Zwecke, ferner Sklaverei, Bettelei, Mönchstum und Glücksspiele. Die Einehe wird vorgeschrieben, die Abfassung eines Testaments zur Pflicht gemacht. Jeder Bahá'í hat seiner Regierung zu gehorchen. Unter den Bahá'í-Tugenden sind Sauberkeit, Keuschheit, Vertrauenswürdigkeit, Gastfreundschaft, Höflichkeit und Gerechtigkeitssinn besonders hervorgehoben.




    Bahá'u'lláh fordert einen Beratungsprozeß, bei dem die einzelnen Teilnehmer darum bemüht sind, über ihren jeweiligen Standpunkt hinauszugehen, um wie die Glieder eines Körpers für dessen eigene Interessen und Ziele funktionieren zu können. In einer solchen Atmosphäre, die durch Offenheit und Höflichkeit gekennzeichnet ist, gehören die Ideen nicht dem einzelnen, dem sie während der Erörterung gekommen sind, sondern der Gruppe als Ganzem. Diese kann sie aufnehmen, verwerfen oder verändern, je nach dem, wie es dem zu erreichenden Ziel am besten dient. Beratung ist in dem Maße erfolgreich, wie alle Teilnehmer die getroffenen Entscheidungen unterstützen, unabhängig davon, mit welcher Ansicht sie in die Beratung eingetreten sind. Unter diesen Umständen kann eine frühere Entscheidung leicht revidiert werden, wenn sich aus der Erfahrung irgendwelche Unzulänglichkeiten ergeben.



  • Vertiefung: Sprache/Wort (Gottes)

    Der Weise kann sein Wissen nur durch Worte zeigen. So erweist sich die Bedeutung des Wortes, wie alle heiligen Schriften aus alter und neuer Zeit bestätigen. Durch die Wirkkraft des Wortes und durch seinen Lebensgeist haben die Menschen auf dieser Welt ihre hohe Stufe erreicht. Wort und Rede sollten eindrucksvoll und eindringlich sein. Beide Eigenschaften erfüllen ein Wort indessen nur dann, wenn es allein um Gottes willen und mit gehöriger Rücksicht auf die Erfordernisse des Anlasses und des Volkes fällt.


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    Der Charakterfrage solltet ihr die größte Bedeutung zumessen. Es ist die Pflicht jeden Vaters und jeder Mutter, ihre Kinder lange Zeit zu beraten und sie zu den Dingen zu führen, die zu ewiger Ehre gereichen.


    Ermutigt die Schulkinder von Jugend auf, wohlgesetzte Reden zu halten, so daß sie in ihrer Freizeit damit beschäftigt sind, überzeugende, wirksame Ansprachen zu halten und sich dabei klar und beredt auszudrücken.

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    Jedes Wort ist mit einem Geist versehen. Deshalb sollte der Redner oder Erklärer seine Worte zur rechten Zeit am rechten Ort äußern; denn der Eindruck, den jedes Wort hinterläßt, liegt klar und spürbar zutage. Das Erhabenste Wesen spricht: Ein bestimmtes Wort mag dem Feuer zu vergleichen sein, ein anderes dem Lichte, und der Einfluß, den beide üben, ist in der Welt offenbar. Darum sollte ein aufgeklärter, weiser Mensch vornehmlich in Worten reden, die sanft wie Milch sind, damit seine Worte die Menschenkinder nähren und erbauen, so daß sie das höchste Ziel menschlichen Daseins erreichen: die Stufe wahren Verstehens und geistigen Adels. Desgleichen spricht Er: Ein bestimmtes Wort ist wie der Frühling, der die zarten Schößlinge im Rosengarten der Erkenntnis grünen und blühen läßt, während ein anderes Wort wie tödliches Gift ist. Ein umsichtiger, weiser Mensch sollte deshalb voll Milde und Geduld reden, damit die Süße seiner Worte einen jeden erlangen läßt, was der Stufe des Menschen angemessen ist.


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    O mein Freund! Das Wort Gottes ist der König der Worte; sein durchdringender Einfluß ist unermeßlich. Es hat allzeit das Reich des Seins beherrscht und wird es immerdar beherrschen. Das Erhabenste Wesen spricht: Das Wort ist der Hauptschlüssel für die ganze Welt; denn durch seine Gewalt werden die Tore der Menschenherzen, die in Wirklichkeit die Himmelstore sind, erschlossen. Kaum gelangte ein Schimmer seines Strahlenglanzes auf den Spiegel der Liebe, da wurde das selige Wort »Ich bin der Meistgeliebte« darin widergespiegelt. Das Wort ist ein unerschöpflich reiches Meer, das alles umfängt. Alles, was wahrgenommen werden kann, ist nur Ausfluß des Wortes. Hoch, unermeßlich hoch ist diese hehre Stufe, in deren Schatten sich das Wesen strahlender Erhabenheit bewegt, verhüllt in Lobpreis und in Anbetung.


    Mich dünkt, der Geschmack der Menschen ist sehr mitgenommen vom Fieber der Achtlosigkeit und der Torheit; denn sie sind der Süße Seiner Rede völlig unbewußt und gehen ihrer verlustig. Wie jämmerlich fürwahr, daß sich der Mensch die Früchte vom Baume der Weisheit versagt, wo doch seine Tage und Stunden so schnell dahinschwinden. So Gott will, möge die Hand göttlicher Macht die ganze Menschheit beschützen und ihre Schritte zum Horizont wahren Verständnisses lenken.


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    Die Gläubigen, fügte Er hinzu, müssen ihren Glauben im täglichen Leben erkennbar machen, so dass die Welt das aus ihren Gesichtern leuchtende Licht sehen kann.

    „Ein strahlendes, glückliches Antlitz erfreut die Menschen, denen wir begegnen. Wenn ihr traurig seid und an einem lachenden Kind vorbeigeht, hört das Kind beim Anblick eures traurigen Gesichtes auf zu lachen, ohne zu wissen warum. An einem trüben Tag wird der dünnste Sonnenstrahl gepriesen. Also sollten die Gläubigen lächelnde,


    glückliche Gesichter wie Sonnenschein im Finstern haben. Möge das Licht der Wahrheit und Aufrichtigkeit aus ihnen leuchten, damit alle, die sie sehen, erkennen, dass ihr Wort, sei es in der Arbeit oder beim Vergnügen, ein Wort ist, auf das man vertrauen und sich verlassen kann.

    Vergesst euer Selbst und wirkt für die ganze Menschheit. Denkt immer daran, dass ihr für die ganze Welt arbeitet, nicht für eine Stadt oder selbst für ein Land, denn wo wir alle Brüder sind, ist auch jedes Land eines jeden Heimatland.

    Vor allem aber denkt daran, was Bahá’u’lláh über Klatsch und üble Nachrede lehrt. Geschichten, die über andere weitererzählt werden, sind selten gut. Eine schweigsame Zunge birgt die geringste Gefahr. Sogar das Gute kann schaden, wenn es zur falschen Zeit oder zur falschen Person gesagt wird.“

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    O du Diener Gottes! Dein Brief kam an und brachte Freude. Du hast darin deinen heißen Wunsch geäußert, daß ich dem Friedenskongreß beiwohnen soll. Ich erscheine nicht zu solchen politischen Konferenzen; denn der Frieden kann nur durch die Macht des Wortes Gottes errichtet werden. Wenn eine Konferenz einberufen wird, die alle Nationen vertritt und unter dem Einfluß des Wortes Gottes arbeitet, dann wird der Weltfriede errichtet; andernfalls ist das unmöglich.

    Gegenwärtig wird mit Sicherheit ein vorläufiger Friede errichtet, aber er wird nicht von Dauer sein. Alle Regierungen und Nationen sind den Krieg leid, die Reisebeschränkungen, die unermeßlichen Ausgaben, den Verlust an Menschenleben, den Schmerz der Frauen, die vielen Waisenkinder. So sind sie zum Frieden gezwungen. Aber dieser Friede ist nicht von Dauer, er ist zeitlich begrenzt.

    Wir hoffen, daß die Macht des Gotteswortes einen Frieden errichten wird, der ewig wirksam und sicher bleibt.

    Abdu´l-Baha


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    Wie Ost und West von einer Sonne erleuchtet werden, so wird man alle Rassen, Nationen und Glaubensbekenntnisse als die Diener des einen Gottes ansehen. Die ganze Erde ist eine Heimat, und alle Völker sind in die Einheit der Gnade Gottes eingetaucht – würden sie es nur erkennen. Gott hat sie alle erschaffen. Er sorgt für alle. Er leitet und erzieht alle unter der Obhut Seiner Gnadenfülle. Wir müssen dem Beispiel folgen, das Gott selbst uns gibt, und allen Hader und Wortstreit aus der Welt schaffen.


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    Wahrlich, Ich sage, dies ist der Tag, an dem die Menschheit das Angesicht des verheißenen schauen und Seine Stimme hören kann. Gottes Ruf ist erhoben, und das Licht Seines Antlitzes ist über den Menschen aufgegangen. Es geziemt einem jeden, die Spuren jedes eitlen Wortes von der Tafel seines Herzens zu löschen, und mit offenem und unvoreingenommenem Sinn fest auf die Zeichen Seiner Offenbarung, die Beweise Seiner Sendung und die Zeichen Seiner Herrlichkeit zu schauen.

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    Jedes Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht, ist mit solcher Kraft versehen, daß es jeder menschlichen Gestalt neues Leben einflößen kann - gehörtet ihr doch zu denen, die diese Wahrheit begreifen! Alle wunderbaren Werke, die ihr in dieser Welt seht, sind durch das Wirken Seines höchsten, erhabensten Willens, Seines wunderbaren, unerschütterlichen Planes offenbart worden.

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    Der Sucher muß allezeit sein Vertrauen in Gott setzen, muß sich von den Erdenmenschen abkehren, sich von der Welt des Staubes lösen und Ihm, dem Herrn der Herren, anhangen. Nie darf er sich über einen anderen erheben wollen, jede Spur von Stolz und Dünkel muß er von der Tafel seines Herzens waschen, muß in Geduld und Ergebung harren, Schweigen üben und sich eitler Rede enthalten. Denn die Zunge ist ein schwelend Feuer, und zuviel der Rede ist ein tödlich Gift. Natürliches Feuer verbrennt den Körper, das Feuer der Zunge aber verzehrt Herz und Seele. Die Kraft des einen währt nur eine Weile, aber die Wirkung des anderen dauert ein Jahrhundert lang.


    Auch sollte der Sucher üble Nachrede als schwere Verirrung betrachten und sich von ihrem Einfluß fernhalten, denn üble Nachrede verlöscht das Licht des Herzens und erstickt das Leben der Seele. Er sollte sich mit wenigem begnügen und frei von allem ungehörigen Begehren sein. Er sollte die Gesellschaft derer schätzen, die der Welt entsagt haben, und es als köstliche Wohltat betrachten, prahlerische, weltlich gesinnte Menschen zu meiden.

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    Ihr seid die Dämmerorte der Liebe Gottes, die Morgenröten Seiner Gnade. Besudelt eure Zungen nicht mit Flüchen und Schmähreden auf irgendeine Seele und hütet eure Augen vor Unschicklichem.

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    Auch wenn ihr Menschen trefft, deren Meinung von der euren abweicht kehrt euch nicht ab von ihnen, alle suchen die Wahrheit, und es gibt vielerlei Wege, die zu ihr führen. Wahrheit kann verschieden erscheinen, doch bleibt sie immer und ewig `eine`.


    Laßt nicht Verschiedenheiten der Meinung oder Mannigfaltigkeit des Denkens euch von eurem Nebenmenschen trennen oder in euren Herzen zur Ursache von Wortstreit, Haß und Hader werden.


    Forschet vielmehr fleißig der Wahrheit nach und machet alle Menschen zu euren Freunden.


    Jeder Bau besteht aus vielen verschiedenen Steinen, und doch hängt jeder Stein derartig von den übrigen ab, daß das ganze Gebäude leiden würde, wollte man nur einen davon verrücken. Ist `ein Stein` fehlerhaft, so ist das ganze Gefüge unvollkommen.


    Bahá'u'lláh hat den Kreis der Einigkeit geschlagen. Er hat einen Plan geschaffen, um alle Völker zu vereinen und sie alle unter dem schützenden Zelt der allumfassenden Einheit zu versammeln. Dies ist das Werk der göttlichen Freigebigkeit, und wir alle müssen uns mit Herz und Seele mühen, bis wir die Einheit tatsächlich in unserer Mitte haben, und in dem Maß, in dem wir arbeiten, werden wir Kraft empfangen. Laßt von allen Gedanken des Ichs ab und bestrebt euch, allein dem Willen Gottes gehorsam und ergeben zu sein. So nur werden wir Bürger des Reiches Gottes werden und zum ewigen Leben finden.

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    Wenn wir innerhalb einer Bahá’í-Gemeinschaft Kritik und harte Worte laut werden lassen, dann

    gibt es nur das eine Heilmittel, das Vergangene hinter sich zu lassen und alle Beteiligten dazu zu

    bringen, daß sie eine neue Seite aufschlagen und um Gottes und Seines Glaubens willen davon

    Abstand nehmen, die Themen zu erwähnen, die zu Mißverständnissen und Uneinigkeit geführt

    haben. Je mehr die Freunde hin und her argumentieren und jede Seite darauf beharrt, daß ihr Standpunkt der richtige ist, desto verfahrener wird die ganze Angelegenheit. Wenn wir den Zu-

    stand sehen, in dem sich die Welt heute befindet, dann müssen wir gewiß diese völlig unbedeu-

    tenden inneren Auseinandersetzungen vergessen und vereint der Menschheit zu Hilfe eilen. Sie

    sollten Ihre Mit-Bahá’í dazu drängen, diese Haltung einzunehmen und gemeinsam mit Ihnen eine

    mächtige Anstrengung zu machen, jeden kritischen Gedanken, jedes harte Wort zu unterdrücken,

    damit der Geist Bahá’u’lláhs in die ganze Gemeinde einfließen und sie in Seiner Liebe und in Sei-

    nem Dienst vereinen kann. (Aus einem Brief vom 16. Februar 1951 im Auftrag Shoghi Effendis an

    einen Gläubigen)

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    In der ganzen Weit hört man schöne Reden preisen und edle Lehren bewun-

    dern. Alle Menschen sagen, daß sie das Gute lieben und alles Übel hassen.


    Aber ... Taten müssen mehr als Worte sein ... Unsere Taten werden die Welt

    weiterbringen... Nicht durch bloßen Lippendienst sind die Erwählten Gottes

    zur Heiligkeit gekommen, sondern durch ein geduldiges Leben tätigen Diens-

    tes.


    Strebt darum, daß Eure Taten tagtäglich wundervolle Gebete seien.



  • Vertiefung: Üble Nachrede

    O ihr Geliebten des Herrn! Wenn jemand über einen Abwesenden Schlechtes sagt, führt das nur zu dem einen Ergebnis: Er dämpft die Begeisterung der Freunde und macht sie gleichgültig. Denn üble Nachrede entzweit und ist der Hauptgrund dafür, daß sich Freunde zurückziehen. Wenn jemand Schlechtes über einen Abwesenden sagt, haben seine Zuhörer die Pflicht, ihm auf geistige, freundliche Art Einhalt zu gebieten und ihm etwa folgendes zu sagen: Könnte diese Herabsetzung einem guten Zweck dienen? Würde sie die Gesegnete Schönheit erfreuen, zur bleibenden Ehre der Freunde beitragen, den heiligen Glauben voranbringen, das Bündnis stärken, oder irgendeiner Seele nützen? Nein, niemals! Im Gegenteil, dieses Gerede wurde so dicke Lagen Staub auf die Herzen häufen, daß die Ohren nichts mehr hören, und die Augen das Licht der Wahrheit nicht mehr sehen. 

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    Auch sollte der Sucher üble Nachrede als schwere Verirrung betrachten und sich von ihrem Einfluß fernhalten, denn üble Nachrede verlöscht das Licht des Herzens und erstickt das Leben der Seele.

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    Vor allem aber denkt daran, was Baha'u'llah über Klatsch und üble Nachrede lehrt. Geschichten, die über andere weitererzählt werden, sind selten gut. Eine schweigsame Zunge birgt die geringste Gefahr. Sogar das Gute kann schaden, wenn es zur falschen Zeit oder zur falschen Person gesagt wird.

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    Wenn ein Mensch zehn gute und eine schlechte Eigenschaft hat, so blicke nur auf die zehn guten und nicht auf die eine schlechte; hat er aber zehn schlechte und eine gute Eigenschaft, so sieh nur auf die eine gute, nicht auf die zehn schlechten.

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    Man darf in jedem menschlichen Wesen nur das sehen, was des Lobes würdig ist. Wenn man so handelt, kann man der ganzen Menschheit Freund sein. Betrachten wir die Menschen jedoch vom Standpunkt ihrer Fehler aus, dann ist es eine äußerst schwierige Aufgabe, mit ihnen Freundschaft zu pflegen. 

    So sollten wir, wenn wir unseren Blick auf andere Menschen richten, das sehen, worin sie sich auszeichnen, und nicht das, worin sie versagen.

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    Alle Religionen lehren, dass wir einander lieben und unsere eigenen Fehler herausfinden sollten, bevor wir uns erkühnen, die Fehler anderer zu verdammen, und dass wir uns nicht über unseren Nächsten erheben dürfen. Wir müssen auf der Hut sein, uns nicht zu erhöhen um nicht erniedrigt zu werden. 

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    "Hütet euch, hütet euch, daß ihr nicht ein Herz beleidigt! Hütet euch, hütet euch, daß ihr nicht eine Seele verletzt! Hütet euch, hütet euch, daß ihr gegen niemanden unfreundlich handelt! Hütet euch, hütet euch, daß ihr nicht für ein Geschöpf zur Ursache der Hoffnungslosigkeit werdet!" 

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    ..und vergrößere die Fehler anderer nicht, damit deine eigenen Fehler nicht groß erscheinen. 

    Wünsche keinem Menschen Erniedrigung, damit deine eigene Niedrigkeit nicht offenkundig werde. 

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    Und ich sage euch, daß keine Verleumdung imstande ist, den Sieg über Gottes Licht zu erringen. Sie kann nur dazu führen, daß ihm allgemeinere Anerkennung wird. Wenn eine Sache keine Bedeutung hat, wer würde sich dann wohl die Mühe machen, gegen sie zu kämpfen?


    Doch je größer eine Sache ist, desto stärker erheben sich die Feinde in wachsender Zahl, um ihren Sturz zu versuchen. Je heller das Licht, desto dunkler der Schatten. 

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    "Eine Grundvoraussetzung für diese Einheit der Herzen, so haben Bahá´u´lláh und ´Abdu´l-Bahá immer wieder betont, ist es, dass wir dem natürlichen Hang widerstehen, unsere Aufmerksamkeit auf die Fehler und Schwächen anderer zu richten und nicht auf unsere eigenen. Jeder von uns hat nur ein einziges Leben zu verantworten, und das ist sein eigenes. Jeder ist unmeßbar weit davon entfernt, "vollkommen" zu sein,...... 

    .. die Aufgabe, unser eigenes Leben und unseren eigenen Charakter zu vervollkommenen, erfordert unsere ganze Aufmerksamkeit, Willenskraft und Energie. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit und Energie auf Bemühungen verwenden, an anderen herumzubessern und ihre Fehler zu korrigieren, vergeuden wir kostbare Zeit. Wir sind wie Pflüger, von denen jeder sein Gespann zu führen und seinen Pflug zu lenken hat. Um seine Furche gerade zu halten, muß jeder seinen Blick auf sein Ziel richten und sich auf seine eigene Aufgabe konzentrieren. Wenn er da- oder dorthin schaut, um zu sehen, wie Hans und Gustav zurechtkommen, um ihre Arbeit zu kritisieren, dann wird seine Furche bestimmt krumm werden." 

    Shogi Effendi, Aus: "Zum Wirklichen Leben" 

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    Wahrlich, Ich sage: Die Zunge ist dazu da, vom Guten zu sprechen; befleckt sie nicht mit übler Rede. Gott hat vergeben, was vergangen ist. Von nun an sage jeder, was sich schickt, und enthalte sich der üblen Nachrede, der Schmähung und all dessen, was andere Menschen betrübt.

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    Über die Fehler anderer schweigen, für sie beten und ihnen durch Güte helfen, ihre Fehler zu bessern. Immer auf das Gute blicken und nicht auf das Schlechte. Wenn ein Mensch zehn gute und eine schlechte Eigenschaft hat, auf die zehn guten blicken und die eine schlechte übersehen. Und wenn ein Mensch zehn schlechte und eine gute Eigenschaft hat, auf die eine gute blicken und die zehn schlechten übersehen. Sich niemals erlauben, ein unfreundliches Wort über einen anderen zu sprechen, selbst wenn dieser unser Feind wäre.

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    Liebt die Geschöpfe aus Liebe zu Gott und nicht um ihrer selbst willen. Ihr werdet niemals böse oder ungeduldig werden, wenn ihr sie um Gottes willen liebt. Die Menschheit ist nicht vollkommen. In jedem Menschenwesen gibt es Unvollkommenheiten, und ihr werdet immer unglücklich sein, wenn ihr auf die Menschen selbst schaut. Wenn ihr aber auf Gott schaut, werdet ihr sie lieben und gut zu ihnen sein; denn die Welt Gottes ist die Welt der Vollkommenheit und vollendeter Barmherzigkeit. Schaut darum nicht auf die Mängel an diesem und jenem. Blickt mit dem Auge der Vergebung. Das unvollkommene Auge sieht Unvollkommenheiten. Das fehlerbedeckende Auge aber schaut auf den Schöpfer der Seelen. Er erschuf sie, erzieht und versorgt sie, verleiht ihnen Fähigkeiten und Leben, Gesicht und Gehör. Darum sind sie die Zeichen seiner Größe.

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    aus den Bahai Schriften



    Ein starker Geist diskutiert Ideen.

    Ein durchschnittlicher Geist diskutiert Ereignisse.

    Ein schwacher Geist diskutiert Leute.

    (Sokrates)



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