Friedfertigkeit

Friedfertigkeit ist ein Gefühl innerer Ruhe und Frieden, das wir spüren können, wenn wir beten oder dankbar sind. So kann man die Dinge ganz ruhig betrachten und verstehen. Man läßt die Ängste kommen und sie wieder gehen, ganz im Vertrauen, daß alles gut werden wird.
Friedfertigkeit tauscht die Liebe zur Macht gegen die Macht der Liebe. Sie strebt nach Gerechtigkeit gegenüber anderen und dir selbst. Friedfertigkeit ist eine Art, Probleme zu lösen, ohne einen Sündenbock dafür zu brauchen. Wenn du eine friedliche Lösung suchst, gewinnen alle. Friede kehrt ein, wenn du Gewalt, Vorurteile und Feindbilder aufgibst.
Friedfertigkeit hat ihre Wurzeln in dem Bewußtsein, daß alle Menschen ein Teil der Menscheitsfamilie sind. Der Friede in der Welt beginnt mit dem Frieden in deinem Herzen und in deinem friedlichen Umgang mit anderen Menschen.

Durch Friedfertigkeit kannst du ohne Gewalt und Vorurteile leben und dich vor Unrecht schützen. Wenn jeder von uns friedfertig ist, begegnen wir allen Menschen mit Liebe, Achtung und Redlichkeit. Unterschiede werden als gegenseitiger Nutzen und nicht als Grund zum Streiten betrachtet. Der Frieden in unserem Leben führt zum Frieden in der Welt.
Ohne Friedfertigkeit empfinden wir Unterschiede als Bedrohung und beurteilen andere Menschen nach dem Hörensagen statt nach unserer Erfahrung. Wir sorgen dann zuerst für uns, selbst sich andere dadurch verletzt fühlen. Ohne Friede ist niemand sicher. Wo es Gewalt, Ungerechtigkeit, Vorurteile oder Ungleichheit gibt, wohnen Angst und Groll, sei es in einer Familie oder unter Nationen. So entstehen Streit und Krieg, und es gibt niemanden, der einen Krieg wirklich gewinnt.
Ich darf auch einmal streiten, ich darf aber auch lernen,
mich nicht in einen Kampf einzulassen,
aber eines darf ich nicht: meinen, dass Streit Konflikte lösen kann.
Erik Blumenthal
Jeder zählt...
(Eine Geschichte über die Einflussmöglichkeiten des Einzelnen...)
Einst fragte die Tannenmeise ihre Freundin, die Wildtaube: "Sag mir was eine Schneeflocke wiegt."
"Nicht mehr als ein Nichts", antwortet die Wildtaube.
"Dann lass mich dir eine wunderbare Geschichte erzählen." sagte da die Meise. "Ich saß eines Tages auf einem dicken Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing. Es schneite nicht heftig, sondern ganz sanft und zart, ohne Schwere. Da ich gerade nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und auf die Nadeln des Astes fielen und darauf hängen blieben. Es waren exakt dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-zweiundfünfzig Schneeflocken, die ich zählte. Und als die letzte der dreimillionen-siebenhundert-einundvierzigtausend-neunhundert-dreiundfünfzig Schneeflocken leise und sanft niederfiel, die nicht mehr wog als ein Nichts, brach der starke, dicke Ast der Fichte ab."
Damit flog die Meise davon.
Die Taube, als Spezialistin für den Frieden, sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: "Vielleicht fehlt ja nur eines einzelnen Menschen Stimme zum Frieden der Welt..."
Verfasser unbekannt
Ein Bild vom Frieden

Es war einmal ein König, der schrieb einen Preis im ganzen Land aus: Er lud alle Künstlerinnen und Künstler dazu ein, den Frieden zu malen und das beste Bild sollte eine hohe Belohnung bekommen.

Alle Malerinnen und Maler im Land machten sich eifrig an die Arbeit und brachten dem König ihre Bilder. Von allen Bildern, die gemalt wurden, gefielen dem König zwei am besten. Zwischen denen musste er sich nun entscheiden.

Das erste war ein perfektes Abbild eines ruhigen Sees. Im See spiegelten sich die malerischen Berge, die den See umrandeten und man konnte jede kleine Wolke im Wasser wiederfinden. Jeder, der das Bild sah, dachte sofort an den Frieden.

Das zweite Bild war ganz anders. Auch hier waren Berge zu sehen, aber diese waren zerklüftet, rau und kahl. Am düsteren grauen Himmel über den Bergen jagten sich wütende Wolkenberge und man konnte den Regen fallen sehen, den Blitz aufzucken und auch fast schon den Donner krachen hören. An einem der Berge stürzte ein tosender Wasserfall in die Tiefe, der Bäume, Geröll und kleine Tiere mit sich riss. Keiner, der dieses Bild sah, verstand, wieso es hier um Frieden gehen sollte.

Doch der König sah hinter dem Wasserfall einen winzigen Busch, der auf der zerklüfteten Felswand wuchs. In diesem kleinen Busch hatte ein Vogel sein Nest gebaut. Dort in dem wütenden Unwetter an diesem unwirtlichen Ort saß der Muttervogel auf seinem Nest – in perfektem Frieden.

Welches Bild gewann den Preis?

Der König wählte das zweite Bild und begründete das so: „Lasst Euch nicht von schönen Bildern in die Irre führen: Frieden braucht es nicht dort, wo es keine Probleme und keine Kämpfe gibt. Wirklicher Frieden bringt Hoffnung, und heißt vor allem, auch unter schwierigsten Umständen und größten Herausforderungen, ruhig und friedlich im eigenen Herzen zu bleiben."
"Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen."
Neues Testament, Matth. 5:9

Buchtips

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Vorsatz:
Heute sehe ich die anderen mit eigenen Augen und nicht mit denen anderer. Ich drücke mich friedlich aus und finde für jedes aufkommende Problem eine friedliche Lösung. Ich finde meinen inneren Frieden und lasse mich davon durch den Tag leiten.
  • Vertiefung: Mehr Texte zum Thema

    Ich hoffe, daß ihr e u r e Erkenntnisfähigkeit benutzen werdet, um die Einheit und Ruhe des Menschengeschlechtes zu fördern, dem Volk Belebung und Zivilisation zu geben, Liebe überall um euch zu wecken und den allgemeinen Frieden herbeizuführen.


    Studiert die Wissenschaften, eignet euch mehr und mehr Wissen an. Man kann gewiss bis an sein Lebensende lernen. Nutzt euer Wissen stets zum Wohle anderer, dann mag der Krieg von dieser schönen Erde ablassen und ein herrlicher Bau des Friedens und der Eintracht aufgerichtet werden. Bemüht euch darum, daß eure hohen Ideale im Reiche Gottes auf der Erde wie im Himmel verwirklicht werden mögen.


    O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Laßt sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der gerade Pfad, die feste, unverrückbare Grundlage. Was immer auf dieser Grundlage errichtet ist, dessen Stärke können Wandel und Wechsel der Welt nie beeinträchtigen, noch wird der Ablauf zahlloser Jahrhunderte seinen Bau untergraben.


    Erstickt die Flammen des Krieges, hißt hoch die Banner des Friedens, arbeitet für die Einheit der Menschheit und denkt daran, daß Religion ein Kanal der Liebe zu allen Völkern ist. Wißt, daß die Menschenkinder Gottes Schafe sind und Er ihr liebender Hirte, daß Er zärtlich all Seine Schafe umsorgt, sie auf Seinen grünen Auen der Gnade weidet und sie aus dem Brunnquell des Lebens tränkt. So handelt der Herr. Das sind Seine Segnungen. Das ist aus Seinen Lehren Sein Gebot für die Einheit der Menschheit.


    Die Religion sollte alle Herzen vereinen und Krieg und Streitigkeiten auf der Erde vergehen lassen, Geistigkeit hervorrufen und jedem Herzen Licht und Leben bringen. Wenn die Religion zur Ursache von Abneigung, Haß und Spaltung wird, so wäre es besser, ohne sie zu sein, und sich von einer solchen Religion zurückzuziehen wäre ein wahrhaft religiöser Schritt. Denn es ist klar, daß der Zweck des Heilmittels die Heilung ist, wenn aber das Heilmittel die Beschwerden nur verschlimmert, so sollte man es lieber lassen. Jede Religion, die nicht zu Liebe und Einigkeit führt, ist keine Religion.


     

    Das Ziel der Religion, wie sie vom Himmel des heiligen Willens Gottes offenbart ist, besteht darin, Einheit und Eintracht unter den Völkern der Welt zu stiften; macht sie nicht zur Ursache für Zwist und Streit. Die Religion Gottes und Sein göttliches Gesetz sind die machtvollsten Werkzeuge und die sichersten Mittel dafür, dass das Licht der Einheit zwischen den Menschen anbricht. Der Fortschritt der Welt, die Entwicklung der Nationen, die Ruhe der Völker und der Frieden aller Erdenbewohner gehören zu den Grundsätzen und Geboten Gottes. 


    Ich heiße euch alle und jeden von euch, alles, was ihr im Herzen habt, auf Liebe und Einigkeit zu richten. Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des Friedens. Ein Hassgedanke muss durch einen mächtigeren Gedanken der Liebe vernichtet werden. Kriegsgedanken zerstören alle Eintracht, Wohlfahrt, Ruhe und Freude.


    Bemühet Euch so viel ihr könnt, allen Menschen Freundlichkeit zu 

    erzeigen, verkehret mit allen Menschen in vollkommener Liebe, Zuneigung 

    und Ergebenheit. Beseitigt aus Eurer Mitte alle Vorurteile völkischer, 

    religiöser, politischer und wirtschaftlicher Natur, damit Ihr von allen 

    menschlichen Beschränkungen befreit und die Gründer des Gebäudes der 

    Einheit der Menschheit werden möget. Alle Länder sind ein Land; alle 

    Nationen sind die Kinder eines Vaters. 


    Haltet den Frieden der Welt nicht für ein unerreichbares Idealbild! Nichts ist für Gottes Güte unmöglich. 

    Wenn ihr von ganzem Herzen Freundschaft mit allen Rassen auf Erden wünscht, so werden sich eure Gedanken geistig und aufbauend verbreiten, 

    sie werden zum Wunsche anderer werden, wachsen und wachsen, bis sie alle Menschen erreichen.

    Verzweifelt nicht! Wirkt ständig! Aufrichtigkeit und Liebe werden den Haß besiegen. 

    Wie viel ereignet sich in diesen Tagen, das unmöglich schien! 

    Wendet beständig euren Blick dem Licht der Welt zu! Erzeiget allen Liebe, »Liebe ist der Hauch des Heiligen Geistes im Menschenherzen«. 

    Fasset Mut! Gott verläßt Seine Kinder, die streben, arbeiten und beten, nicht. 

    Laßt eure Herzen vom angestrengten Wunsch erfüllt sein, daß Ruhe und Einklang diese streitende Welt umfangen mögen. 

    So wird euer Bemühen von Erfolg gekrönt sein und mit der allumfassenden Bruderschaft das Gottesreich in Frieden und Wohlwollen erscheinen.


    Kampf und Gewalt werden zu keinem guten Ergebnis führen, selbst dann nicht, wenn sie für die richtige Sache eingesetzt werden. 

    Die Unterdrückten, die das Recht auf ihrer Seite haben, dürfen sich dieses Recht nicht mit Gewalt holen: das Übel würde nur fortdauern. 


    Der Friede muß zuerst unter den einzelnen Menschen gestiftet werden, bis er schließlich zum Frieden unter den Nationen fuhrt. O ihr Bahá'í! Strebt deshalb mit ganzer Kraft danach, durch die Macht des Gotteswortes echte Liebe, geistige Gemeinschaft und dauerhafte Bande zwischen den Menschen zu schaffen. Das ist eure Aufgabe.


    Es ist unsere tiefe Überzeugung, dass alle Menschen dazu erschaffen sind, „eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen“, dass „wie die Tiere auf dem Felde zu leben, des Menschen unwürdig“ ist, dass die der Menschenwürde entsprechenden Tugenden Vertrauenswürdigkeit, Nachsicht, Barmherzigkeit, Mitleid und Güte gegenüber allen Menschen sind. Wir bekräftigen erneut unseren Glauben, dass „die Möglichkeiten, die der Stufe des Menschen innewohnen, das volle Maß seiner Bestimmung auf Erden, der angeborene Vorzug seiner Wirklichkeit, an diesem verheißenen Tag Gottes offenbar werden müssen“. Dies sind die Beweggründe für unseren unerschütterlichen Glauben, dass Einheit und Frieden das erreichbare Ziel sind, dem die Menschheit zustrebt.



    Die Gabe Gottes an dieses erleuchtete Zeitalter ist die Erkenntnis der Einheit der Menschheit und der grundlegenden Einheit der Religion. Der Krieg zwischen den Nationen wird aufhören, und durch den Willen Gottes wird der Größte Frieden kommen; die Welt wird als eine neue Welt gesehen werden, und alle Menschen werden wie Brüder leben.



    Bahá'u'lláh verhieß den Größten Frieden. Alle Nationen und Völker werden unter dem Schatten des Zeltes des großen Friedens und der Harmonie zusammenkommen. Das bedeutet, dass durch allgemeine Wahl ein Oberster Gerichtshof geschaffen werden muss, der die Aufgabe hat, Differenzen und Konflikte zwischen den Mächten beizulegen, so dass Kontroversen nicht mehr zu Kriegen führen.


    In diesem wunderbaren Zyklus aber wird die Erde verwandelt und die Welt der Menschheit mit Frieden und Schönheit geschmückt. Feindseligkeit, Streit und gegenseitiges Töten werden zu Harmonie, Wahrhaftigkeit und Eintracht; zwischen den Nationen, Völkern, Rassen und Ländern werden gutes Einvernehmen und Liebe herrschen. Zusammenarbeit und Verbundenheit werden sich festigen, und schließlich wird der Krieg ganz unmöglich sein. Wenn die Gebote des Heiligsten Buches in Kraft getreten sind, werden Interessenkämpfe und Streitigkeiten durch einen allgemeinen Gerichtshof aller Staaten und Nationen in größter Gerechtigkeit geschlichtet und entschieden und alle auftretenden Schwierigkeiten gelöst werden. Die fünf Erdteile der Welt werden wie `ein Land` sein, die vielen Völker werden wie `ein Volk`, die Erdoberfläche wird wie `ein Vaterland` und das Menschengeschlecht wie `eine Gemeinde` sein. Die Verbindung der Länder untereinander, der Verkehr, die Eintracht und Freundschaft unter den Völkern und Gemeinden werden so groß sein, daß die ganze Menschheit wie `eine Familie` und `ein Geschlecht` wird. Das Licht himmlischer Liebe wird leuchten, und die Dunkelheit des Hasses und der Feindschaft wird vergehen. Ein universaler Friede wird inmitten dieser Welt errichtet, und der gesegnete Baum des Lebens wird so hoch wachsen und gedeihen, daß sein Schatten über den Osten und den Westen fällt. Die Starken und die Schwachen, die Reichen und die Armen, die streitenden Sekten und die gegnerischen Nationen, die dem Wolf und dem Lamm, dem Leoparden und dem Zicklein, dem Löwen und dem Kalb gleichen, werden in größter Liebe, Freundschaft, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit zusammenwirken. Die Welt wird von Wissenschaft, vom Wissen um die Geheimnisse des Seins und der Erkenntnis des Herrn erfüllt sein.


    Die Propheten Gottes sollten als Ärzte angesehen werden, deren Aufgabe es ist, das Wohlergehen der Welt und ihrer Völker zu fördern, damit sie durch den Geist der Einheit das Siechtum einer entzweiten Menschheit zu heilen vermögen. Niemand hat das Recht, ihre Worte in Frage zu stellen oder ihr Verhalten zu schmälern, denn sie sind die einzigen, die behaupten können, den Kranken verstanden und seine Leiden richtig erkannt zu haben. Kein Mensch, wie genau seine Wahrnehmung auch sei, kann jemals hoffen, die Höhen der Weisheit und des Verständnisses zu erreichen, die der göttliche Arzt einnimmt. Was Wunder, wenn die von dem Arzt verordnete Behandlung an diesem Tage nicht dieselbe ist wie die, die er früher verordnet hat. Wie könnte es anders sein, wenn die Übel, die den Leidenden befallen, in jedem Stadium seiner Krankheit ein anderes Heilmittel erfordern? So fordern auch die Propheten Gottes jedesmal, wenn sie die Welt mit dem Strahlenglanz der Sonne göttlichen Wissens erleuchtet haben, die Menschen unablässig auf, das Licht Gottes anzunehmen – mit Mitteln, die am besten den Erfordernissen des Zeitalters entsprechen, in dem sie erscheinen. Auf diese Weise waren sie imstande, das Dunkel der Unwissenheit zu zerstreuen und die Herrlichkeit ihrer Erkenntnis über die Welt zu verbreiten. Auf das innerste Wesen dieser Propheten muß daher das Auge jedes Urteilsfähigen gerichtet sein, weil ihre eine und einzige Absicht immer war, die Irrenden zu führen und den Leidenden Frieden zu bringen. Dies sind keine Tage des Wohlergehens und des Triumphes. Die ganze Menschheit ist von mannigfachen Krankheiten befallen. Bemüht euch deshalb, ihr durch die heilende Arznei, welche die allmächtige Hand des nie irrenden Arztes bereitet hat, das Leben zu retten.




    aus den Baha´i Schriften


    http://www.bahai-ebreichsdorf.at/texte-gebete/zum-frieden/

  • Die Verheißung des Weltfriedens
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