Der Mensch kann seine wahre Stufe nicht erlangen, es sei denn durch Gerechtigkeit.
Keine Macht kann bestehen, es sei denn durch Einheit.*
Gerechtigkeit
Gerecht zu ein, bedeutet fair zu sein. Du siehst mit denen eigenen Ohren und beurteilst andere Menschen nicht danach, was andere über sie sagen. Du setzt dich für die Rechte anderer ein. Du denkst selbständig und meidest Klatsch und üble Nachrede.
Es ist niemals gerecht, wenn starke Leute den schwächeren Schaden zufügen. Gerechtigkeit bedeutet, die Rechte aller zu schützen.
Wahrer Friede ist nicht nur die Abwesenheit von Spannungen, sondern das Vorhandensein von Gerechtigkeit.
Martin Luther King
Geschichten
Ein junger Mann war bei einem älteren Freund zu Gast, dessen Gerechtigkeitssinn berühmt war. Er sah, wie der ältere mit seinen Kindern umging, und er wunderte sich sehr: "Du sagst, dass Du jedes deiner Kinder so liebst wie das andere. Nun sehe ich aber, dass du sie unterschiedlich behandelst. Wo bleibt da die Gerechtigkeit ?" –
"Sie besteht darin", antwortet der Ältere, "dass ich mich bemühe, jedem Kind gerecht das zuzuteilen, was es braucht. Würde ich sie alle gleich behandeln, wäre ich doch wohl sehr ungerecht."
"Sie besteht darin", antwortet der Ältere, "dass ich mich bemühe, jedem Kind gerecht das zuzuteilen, was es braucht. Würde ich sie alle gleich behandeln, wäre ich doch wohl sehr ungerecht."
Das Pferd eines Mannes (aus der Türkei)
Eines Tages beschloss ein türkischer König, auch Kalif genannt, sich als armer Mann auszugeben, um zu sehen wie es um die Gerechtigkeit in seinem Reich bestellt war.
Er bestieg sein herrliches Reitpferd und machte sich auf den Weg durch sein Land.
Als er so eine Weile geritten war, kam er in die Nähe von einer Stadt mit Namen Basra. Am Wegesrand, im Staub saß ein lahmer Bettler, der um Almosen flehte: „Almosen für einen armen Alten, ich bitte euch, Almosen“ Der Kalif warf ihm eine Münze zu und wollte weiterreiten, doch dann kam ihm eine Idee. „Väterchen, sag wo willst du hin?“ fragte er den Bettler. „Nach Basra“ antwortete der Bettler.
Der Kalif stieg ab und half dem alten Mann auf sein Pferd, dann saß er hinter ihm auf und zusammen ritten sie die Stadt. Als sie den Stadtrand erreicht hatten, sagte der Kalif zum alten Mann, „Wir sind jetzt hier, du kannst absitzen.“
„Nein, steig du ab, dieses Pferd gehört mir!“
„Was?! Habe ich dich nicht von der Straße geholt?“
„Das ist wohl wahr, aber hast du einen Beweis? In Basra sind wir beide Fremde und dein Wort wird gegen meines stehen. Was gedenkst du also zu unternehmen?“ entgegnete der Bettler schnippisch.
„Er hat recht, was soll ich also tun? Wenn ich ihn vom Pferd in den Graben stoße, wird er ein großes Geschrei anstimmen, Leute werden gelaufen kommen und mich als Dieb bezeichnen. Wenn ich ihm ein anständiges Sümmchen biete, wird er es mit diebischer Freude an sich nehmen und einen anderen auf dieselbe Weise betrügen. Wenn ich aber einen Richter von Basra darum bitte unseren Fall zu lösen, könnte ich mein Pferd zwar verlieren, aber gleichzeitig könnte ich sehen, wie am Gericht von Basra Recht gesprochen wird.“ All dies ging dem Kalifen durch den Kopf, und als er zu Ende gedacht hatte, machten sich die beiden auf den Weg zum Gerichtshof von Basra.
Als sie dort ankamen waren bereits mehrere Verhandlungen im Gange. Ein Ölhändler und ein Pförtner standen vor Gericht. Der Pförtner hielt eine Goldmünze in der Hand und sagte ein ums andere Mal, dass sie ihm gehöre.
„Euer Ehren,“ hob der Händler an, „diese Münze ist mein, sie ist seit langem in meinem Besitz ich habe sie heute verloren.“
„Gibt es irgendwelche Zeugen?“
„Nein, Euer Ehren.“
„Dann gib mir die Münze und kommt morgen wieder“.
„Was für eine Art und Weise der Rechtsprechung,“ wunderte sich der Kalif im Stillen.
Der nächste Fall wurde hereingerufen, und wieder traten zwei Männer vor den Richter.
„Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?“ wandte sich der Richter an den Ersten.
„Ich bin ein Schreiber,“ antwortete dieser.
„Warum stehst du vor Gericht?“
„Heute Morgen, während ich einigen Besorgungen nachging, hat jemand mein Lehrbuch gestohlen. Dieser Schneider,“ er wies auf den zweiten Mann, „hat jetzt mein Buch in seinem Besitz, beteuert aber das es seines ist.“
„Gibt es irgendwelche Zeugen?“
„Nein Euer Ehren.“
„Nun gut, lasst das Buch hier bei mir und kehrt morgen wieder.“
Als nächstes wurden der Kalif und der Bettler vor den Richter gerufen.
„Wer seid ihr, und was ist euer Begehr?“ wandte sich der Richter an den Kalifen.
„Euer Ehren,“ begann der Kalif, „ich bin ein Reisender von weit her. Einige Meilen vor euren Stadttoren, traf ich diesen Bettler am Wegesrand. Ich hatte Mitleid mit ihm und hob ihn auf mein Pferd, um gemeinsam das letzte Stück des Weges zurückzulegen. Als wir Basra erreicht hatten, dankte er mir meine Hilfe damit, indem er behauptete, dass mein Pferd seines sei.“
„Was hast du dazu zu sagen?“ wandte sich der Richter nun an den Bettler.
„Dieses Ross ist mein, ich besitze es seit es ein Fohlen war und habe es mit meinen eigenen Händen großgezogen, wir lieben einander als wären wir Brüder. Seht ihr, Herr Richter, ich brauche mein treues Ross, damit es mich armen Lahmen auch weiterhin tragen kann.“ Sprach der Bettler und gab vor in Tränen auszubrechen.
„Ach herrjemine,“ sagte der Kalif zu sich „wie wird der Richter nur entscheiden? Dieses Schlitzohr hat mich fast davon überzeugt, dass ich mein eigenes Pferd gestohlen habe!“
Ruhig fragte der Richter die beiden, ob es irgendwelche Zeugen gab. Als sie verneinten wies der Richter sie an, das Pferd bei ihm zu lassen und am nächsten Tag wiederzukehren.
Am nächsten Tag fand der Kalif sich schon früh am Gerichtshof ein, weil er wissen wollte, wie der Richter all die Fälle gelöst hatte.
Pünktlich erschien der Richter und rief sofort den Ölhändler und den Pförtner zu sich. Er reichte dem Händler sein Goldstück und sagte: „Hier hast du es, nimm es und sei zufrieden.“ Mit strenger Stimme wandte er sich nun an den Pförtner, „du hast versucht in deinen Besitz zu bringen, was dir nicht gehört, und du hast gelogen – Wachen, entfernt diesen Mann aus meinem Saal und bestraft ihn.
Als nächstes traten der Schneider und der Schreiber vor den Richter. „Dieses Lehrbuch gehört ihm“ sagte der Richter, auf den Schreiber deutend. „Wachen, entfernt diesen Lügenschneider aus meinem Saal und bestraft auch ihn.“
Jetzt war es am Kalifen und dem Bettler vor den Richter zu treten, der sich sofort an den Bettler wandte: „Wie konntest du solch eine Güte mit einer so ausgeprägten Undankbarkeit erwidern? Weißt du nicht, das der Undankbare der Bemitleidenswerteste unter allen Menschen ist? Weil du gelähmt bist, werde ich dich nicht verprügeln lassen, aber du kommst ins Gefängnis, bis du deine Undankbarkeit bereust und dein böse Art verbessert hast.“
„Guter Mann,“ wandte er sich nun an den Kalifen, „nimm dein Pferd und geh deiner Wege, ich hoffe, dass deine Güte in Zukunft besser belohnt wird.“ Der Kalif dankte dem Richter und zog sich in die hinterste Ecke des Gerichtssaals zurück und wartete bis alle außer dem Richter den Saal verlassen hatten. Dann sprach er den Richter an, und fragte ihn, woher er solch ein Wissen hätte, und ob er von irgendwoher eine besondere Inspiration bezog.
„Ich hatte keine besondere Inspiration, diese Fälle waren alle, sehr einfach zu lösen“ entgegnete der Richter. „Hast du nicht gehört wie der Ölhändler sagte, dass er die Münze schon lange bei sich trage. Also habe ich gestern Abend die Münze in ein Glas Wasser gelegt, heute Morgen entdeckte ich an der Oberfläche des Wassers kleine Öltröpfchen, also wusste ich, dass der Ölhändler die Wahrheit sprach.“
„Alles schön und gut,“ sagte der Kalif, „aber wie, Euer Ehren, wusstet ihr, wem das Lehrbuch gehört?“
„Dieser Fall war ähnlich einfach zu lösen. Als ich das Lehrbuch näher betrachtete, fiel mir auf, das die meistbenutzten Seiten die waren, die das Schreiben betreffen. Somit war klar dass das Buch dem Schreiber gehörte.“
„Euer Urteilsvermögen ist wahrlich hervorragend!“ rief der Kalif aus, „aber woher habt ihr letztendlich gewusst wem das Pferd gehört?“
„Ganz einfach,“ antwortete der Richter lächelnd, „gestern Abend ließ ich das Pferd in einen Stall bringen. Ihr beide, der Bettler und du, musstet an diesem Stall vorbeigehen, als ihr heute zu Gericht kamt. Heute Morgen ging ich zum Stall und beobachtete das Pferd, als der Bettler vorbeikam, bewegte es noch nicht mal seinen Schweif, aber als du vorbeikamst, hob es seinen Kopf und schnaufte hocherfreut. Genauso wie Pferde schnauben, die einen geliebten Reiter wittern. So, mein Freund, nun könnt ihr selbst sehen, wie einfach euer Streit zu lösen war.“
„Eure Weisheit ist unvergleichlich! Ich bin der Kalif! Und ich brauche genauso einen Richter, wie ihr es seid am Gerichtshof meiner Hauptstadt, hiermit, Euer Ehren, ernenne ich euch zum Obersten Richter in meinem Reich!“
Eines Tages beschloss ein türkischer König, auch Kalif genannt, sich als armer Mann auszugeben, um zu sehen wie es um die Gerechtigkeit in seinem Reich bestellt war.
Er bestieg sein herrliches Reitpferd und machte sich auf den Weg durch sein Land.
Als er so eine Weile geritten war, kam er in die Nähe von einer Stadt mit Namen Basra. Am Wegesrand, im Staub saß ein lahmer Bettler, der um Almosen flehte: „Almosen für einen armen Alten, ich bitte euch, Almosen“ Der Kalif warf ihm eine Münze zu und wollte weiterreiten, doch dann kam ihm eine Idee. „Väterchen, sag wo willst du hin?“ fragte er den Bettler. „Nach Basra“ antwortete der Bettler.
Der Kalif stieg ab und half dem alten Mann auf sein Pferd, dann saß er hinter ihm auf und zusammen ritten sie die Stadt. Als sie den Stadtrand erreicht hatten, sagte der Kalif zum alten Mann, „Wir sind jetzt hier, du kannst absitzen.“
„Nein, steig du ab, dieses Pferd gehört mir!“
„Was?! Habe ich dich nicht von der Straße geholt?“
„Das ist wohl wahr, aber hast du einen Beweis? In Basra sind wir beide Fremde und dein Wort wird gegen meines stehen. Was gedenkst du also zu unternehmen?“ entgegnete der Bettler schnippisch.
„Er hat recht, was soll ich also tun? Wenn ich ihn vom Pferd in den Graben stoße, wird er ein großes Geschrei anstimmen, Leute werden gelaufen kommen und mich als Dieb bezeichnen. Wenn ich ihm ein anständiges Sümmchen biete, wird er es mit diebischer Freude an sich nehmen und einen anderen auf dieselbe Weise betrügen. Wenn ich aber einen Richter von Basra darum bitte unseren Fall zu lösen, könnte ich mein Pferd zwar verlieren, aber gleichzeitig könnte ich sehen, wie am Gericht von Basra Recht gesprochen wird.“ All dies ging dem Kalifen durch den Kopf, und als er zu Ende gedacht hatte, machten sich die beiden auf den Weg zum Gerichtshof von Basra.
Als sie dort ankamen waren bereits mehrere Verhandlungen im Gange. Ein Ölhändler und ein Pförtner standen vor Gericht. Der Pförtner hielt eine Goldmünze in der Hand und sagte ein ums andere Mal, dass sie ihm gehöre.
„Euer Ehren,“ hob der Händler an, „diese Münze ist mein, sie ist seit langem in meinem Besitz ich habe sie heute verloren.“
„Gibt es irgendwelche Zeugen?“
„Nein, Euer Ehren.“
„Dann gib mir die Münze und kommt morgen wieder“.
„Was für eine Art und Weise der Rechtsprechung,“ wunderte sich der Kalif im Stillen.
Der nächste Fall wurde hereingerufen, und wieder traten zwei Männer vor den Richter.
„Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt?“ wandte sich der Richter an den Ersten.
„Ich bin ein Schreiber,“ antwortete dieser.
„Warum stehst du vor Gericht?“
„Heute Morgen, während ich einigen Besorgungen nachging, hat jemand mein Lehrbuch gestohlen. Dieser Schneider,“ er wies auf den zweiten Mann, „hat jetzt mein Buch in seinem Besitz, beteuert aber das es seines ist.“
„Gibt es irgendwelche Zeugen?“
„Nein Euer Ehren.“
„Nun gut, lasst das Buch hier bei mir und kehrt morgen wieder.“
Als nächstes wurden der Kalif und der Bettler vor den Richter gerufen.
„Wer seid ihr, und was ist euer Begehr?“ wandte sich der Richter an den Kalifen.
„Euer Ehren,“ begann der Kalif, „ich bin ein Reisender von weit her. Einige Meilen vor euren Stadttoren, traf ich diesen Bettler am Wegesrand. Ich hatte Mitleid mit ihm und hob ihn auf mein Pferd, um gemeinsam das letzte Stück des Weges zurückzulegen. Als wir Basra erreicht hatten, dankte er mir meine Hilfe damit, indem er behauptete, dass mein Pferd seines sei.“
„Was hast du dazu zu sagen?“ wandte sich der Richter nun an den Bettler.
„Dieses Ross ist mein, ich besitze es seit es ein Fohlen war und habe es mit meinen eigenen Händen großgezogen, wir lieben einander als wären wir Brüder. Seht ihr, Herr Richter, ich brauche mein treues Ross, damit es mich armen Lahmen auch weiterhin tragen kann.“ Sprach der Bettler und gab vor in Tränen auszubrechen.
„Ach herrjemine,“ sagte der Kalif zu sich „wie wird der Richter nur entscheiden? Dieses Schlitzohr hat mich fast davon überzeugt, dass ich mein eigenes Pferd gestohlen habe!“
Ruhig fragte der Richter die beiden, ob es irgendwelche Zeugen gab. Als sie verneinten wies der Richter sie an, das Pferd bei ihm zu lassen und am nächsten Tag wiederzukehren.
Am nächsten Tag fand der Kalif sich schon früh am Gerichtshof ein, weil er wissen wollte, wie der Richter all die Fälle gelöst hatte.
Pünktlich erschien der Richter und rief sofort den Ölhändler und den Pförtner zu sich. Er reichte dem Händler sein Goldstück und sagte: „Hier hast du es, nimm es und sei zufrieden.“ Mit strenger Stimme wandte er sich nun an den Pförtner, „du hast versucht in deinen Besitz zu bringen, was dir nicht gehört, und du hast gelogen – Wachen, entfernt diesen Mann aus meinem Saal und bestraft ihn.
Als nächstes traten der Schneider und der Schreiber vor den Richter. „Dieses Lehrbuch gehört ihm“ sagte der Richter, auf den Schreiber deutend. „Wachen, entfernt diesen Lügenschneider aus meinem Saal und bestraft auch ihn.“
Jetzt war es am Kalifen und dem Bettler vor den Richter zu treten, der sich sofort an den Bettler wandte: „Wie konntest du solch eine Güte mit einer so ausgeprägten Undankbarkeit erwidern? Weißt du nicht, das der Undankbare der Bemitleidenswerteste unter allen Menschen ist? Weil du gelähmt bist, werde ich dich nicht verprügeln lassen, aber du kommst ins Gefängnis, bis du deine Undankbarkeit bereust und dein böse Art verbessert hast.“
„Guter Mann,“ wandte er sich nun an den Kalifen, „nimm dein Pferd und geh deiner Wege, ich hoffe, dass deine Güte in Zukunft besser belohnt wird.“ Der Kalif dankte dem Richter und zog sich in die hinterste Ecke des Gerichtssaals zurück und wartete bis alle außer dem Richter den Saal verlassen hatten. Dann sprach er den Richter an, und fragte ihn, woher er solch ein Wissen hätte, und ob er von irgendwoher eine besondere Inspiration bezog.
„Ich hatte keine besondere Inspiration, diese Fälle waren alle, sehr einfach zu lösen“ entgegnete der Richter. „Hast du nicht gehört wie der Ölhändler sagte, dass er die Münze schon lange bei sich trage. Also habe ich gestern Abend die Münze in ein Glas Wasser gelegt, heute Morgen entdeckte ich an der Oberfläche des Wassers kleine Öltröpfchen, also wusste ich, dass der Ölhändler die Wahrheit sprach.“
„Alles schön und gut,“ sagte der Kalif, „aber wie, Euer Ehren, wusstet ihr, wem das Lehrbuch gehört?“
„Dieser Fall war ähnlich einfach zu lösen. Als ich das Lehrbuch näher betrachtete, fiel mir auf, das die meistbenutzten Seiten die waren, die das Schreiben betreffen. Somit war klar dass das Buch dem Schreiber gehörte.“
„Euer Urteilsvermögen ist wahrlich hervorragend!“ rief der Kalif aus, „aber woher habt ihr letztendlich gewusst wem das Pferd gehört?“
„Ganz einfach,“ antwortete der Richter lächelnd, „gestern Abend ließ ich das Pferd in einen Stall bringen. Ihr beide, der Bettler und du, musstet an diesem Stall vorbeigehen, als ihr heute zu Gericht kamt. Heute Morgen ging ich zum Stall und beobachtete das Pferd, als der Bettler vorbeikam, bewegte es noch nicht mal seinen Schweif, aber als du vorbeikamst, hob es seinen Kopf und schnaufte hocherfreut. Genauso wie Pferde schnauben, die einen geliebten Reiter wittern. So, mein Freund, nun könnt ihr selbst sehen, wie einfach euer Streit zu lösen war.“
„Eure Weisheit ist unvergleichlich! Ich bin der Kalif! Und ich brauche genauso einen Richter, wie ihr es seid am Gerichtshof meiner Hauptstadt, hiermit, Euer Ehren, ernenne ich euch zum Obersten Richter in meinem Reich!“
Die Kutsche
Eines Tages wollte Abdu´l-Baha von Akka nach Haifa fahren. Das sind zwei Städte in Israel. Er kaufte sich eine Fahrkarte für eine einfache Kutsche. Der Kutscher war überrascht und muss sich gefragt haben, warum Abdu´l-Baha so sparsam war und in diesem billigen Wagen fahren wollte. “Sicher würden es Ihre Exzellenz vorziehen, in einem Privatwagen zu reisen” rief er aus. “Nein,” antwortete Abdu´l-Baha, den auch viele den Meister nannten. Er fuhr den ganzen Weg in einem überfüllten Wagen. Als Er in Haifa aus dem Wagen stieg, kam eine traurige Fischerin zu Ihm und bat Ihn um Hilfe. Den ganzen Tag hatte sie nichts gefangen und musste jetzt zu ihrer hungrigen Familie zurückkehren. Abdu´l-Baha gab ihr eine schöne Summe Geld, wandte sich zu dem Kutscher und sagte: “Warum sollte ich luxuriös reisen, während so viele Hunger leiden?”
Von allem das Meistgeliebte ist Mir die Gerechtigkeit. Wende dich nicht ab von ihr, wenn du nach Mir verlangst, und vergiß sie nicht, damit Ich dir vertrauen kann. Mit ihrer Hilfe sollst du mit eigenen Augen sehen, nicht mit denen anderer, und durch eigene Erkenntnis Wissen erlangen, nicht durch die deines Nächsten. Bedenke im Herzen, wie du sein solltest. Wahrlich, Gerechtigkeit ist Meine Gabe und das Zeichen Meiner Gnade.*
Gerechtigkeit Ausmalbild
Du kannst das Bild ausmalen und die Waage beidseitig, gerecht "befüllen".